‘Tierquälerei’


Wenn Pferde schreien könnten – Einladung zum Vortrag mit Disskusion

Kreispferdesportverband Lüneburg e.V.

Dr. E.-D. Paulus, Im Rehmen 9, 21395 Bütlingen

An die Vereinsmitglieder, Turnierveranstalter, Ausbilder, Turnierrichter

Dressurlehrgang des Kreispferdesportverbandes Lüneburg bei Herrn Hannes Müller, Leiter der Deutschen Reitschule in Warendorf

Hier: Vortrag mit Diskussion

Sehr geehrte Damen und Herren,

„Wenn Pferde schreien könnten“ lautete der Artikel in der Lüneburger Landeszeitung vom 12. Dezember 2015 (siehe unten). Aufhänger des Berichts war das von Regina Rheinwald aus Soderstorf
neu herausgebrachte Buch mit dem Titel: „Ein Buch, das nie erschien:…vom System Gewalt gegen das Pferd“. Rheinwald, Verhaltenstherapeutin für Pferde und ehemalige Reitschulbesitzerin, prangert darin den aus ihrer Sicht alltäglichen Missbrauch von Pferden an und untermauert ihre Aussagen mit Foto- und Filmmaterial, welches Sie über Jahre auf verschiedenen Turnierplätzen Norddeutschlands gesammelt hatte. Von einzelnen, schwarzen Schafen zu sprechen, entspricht ihrer Sicht nach nicht der Realität. Rheinwald sieht ein System von Gewalt gegen das Pferd und nimmt vorrangig die Deutsche
Reiterliche Vereinigung FN mit dem Appell: „Tu etwas FN!“ in die Pflicht. Ihrer Einschätzung nach reicht der bestehende Kriterienkatalog der FN nicht aus.
Ist der Artikel für den Pferdesport insgesamt ein herber Nackenschlag, so stehen aber gerade wir Lüneburger Reiter derzeit besonders im Fokus der Kritik. Den „Fall“ einfach zu ignorieren, ist sicherlich der falsche Weg.

Der Kreispferdesportverband Lüneburg nimmt daher den Sachverhalt auf und wird am 13.02.2016 beim Vortrag von Hannes Müller im Rahmen unseres Dressurlehrgangs über den Kriterienkatalog der FN sprechen. Mit dem Leiter der Deutschen Reitschule in Warendorf haben wir die höchste Instanz der Reitlehre in Deutschland bei uns und wollen die Gelegenheit nutzen, das aktuelle und so heikle Thema zu erörtern. Ziel muss es sein, insbesondere die Umsetzung der bestehenden Vorgaben des Kriterienkatalogs in der Ausbildung und auf den Turnieren zu thematisieren.

Die Einladung richtet sich an alle Pferdesportler. Gerade aber Turnierveranstaltern, Ausbildern und Turnierrichtern kommt in diesem Zusammenhang eine besondere Verantwortung zu. Nehmen Sie bitte daher diesen Termin wahr und dokumentieren Sie mit uns gemeinsam, dass uns der faire Umgang mit dem Partner Pferd am Herzen liegt.

Wir hoffen auf Ihre Teilnahme!

Termin: 13. Februar 2016, 18 Uhr
Ort: Sporthotel Adendorf, Restaurant Teichaue, Scharnebecker Weg 15, 21365 Adendorf

Thema: Der Kriterienkatalog der FN –
Nutzanwendung für das Heimtraining und für die Präsentation auf dem Turnier.

Die Vorträge sind offen, der Eintritt ist also frei.

Für Übungsleiter/Trainer besteht wiederum die Möglichkeit, sich 2 LE beim PSV Hannover anrechnen zu lassen!

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Ernst.-Dietrich Paulus

 
LZ Bericht vom 14. Dezember 2015
off Soderstorf. Ein Reitturnier irgendwo in Norddeutschland. Regina Rheinwald steht am Rand des Abreiteplatzes und beobachtet die Vorbereitungen für eine M-Dressur, die zweitschwerste Dressurprüfung des Tages. Alle Pferde tragen die vorgeschriebene Kandare im Maul, eine Zäumung ausschließlich für erfahrene Reiter, die zur Verfeinerung der Hilfen gedacht ist — mit der man den Tieren im Extremfall aber auch den Kiefer brechen kann. Ein Pferd fällt Rheinwald ins Auge, seine Ohren sind steif nach hinten gerichtet, der Kopf ist mit Kraft auf die Brust gezogen, das Maul mit einem verbotenen Riemen zugeschnürt. Erst kurz vor der Prüfung entfernt eine Helferin den Sperrriemen und wischt das Pferdemaul mit einem Tuch sauber. Rheinwald dokumentiert den Vorfall mit der Kamera. Für sie ein weiterer trauriger Beweis für das „System Gewalt gegen das Pferd“.
Aufnahmen, die Regina Rheinwald auf verschiedenen Turnieren in Norddeutschland gemacht hat. Ihre Vorwürfe: Die Pferde werden mit Gewalt in eine Haltung gezwungen, ohne dass sie den Schmerzen im Maul oder den stechenden Sporen zwischen den Rippen entkommen können.

Über Jahre hat die Soderstorfer Verhaltenstherapeutin für Pferde und ehemalige Reitschulbesitzerin Vorfälle wie diese auf Turnierplätzen in ganz Norddeutschland dokumentiert. Und sie jetzt unter dem Titel „Ein Buch, das nie erschien… vom System Gewalt gegen das Pferd“ veröffentlicht. „Lange dachte ich, dass ich mich nicht trauen werde, wirklich ein Buch daraus zu machen“, sagt sie. Dann tat sie es doch. Nicht, um die offensichtlichen Tierquälereien zu zeigen. „Ich wollte, den alltäglichen Missbrauch von Pferden beim Namen nennen.“
Rheinwalds Vorwürfe sind in der Pferdeszene nicht neu. Schon seit Jahren prangern verschiedene Experten — Tierärzte, Ausbilder, Reiter — die zunehmend aggressive Reitweise auf allen Ebenen des Sports an, zusätzlich angefeuert hat die Diskussion das Schicksal des einstigen Wunderhengstes Totilas. Der Rappe gilt als prominentestes Opfer brutaler Trainingsmethoden, als Kronzeuge einer fatalen Fehlentwicklung des Sports.
Unter dem zunehmenden Druck hat inzwischen auch die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) reagiert, 2014 einen Kriterienkatalog für den Vorbereitungsplatz und einen Lehrfilm gegen aggressive Reitweisen erarbeitet. Was es gebracht hat? „Viel zu wenig“, sagt Regina Rheinwald, „sonst hätte mir all das, was ich in meinem Buch dokumentiere, niemals begegnen dürfen.“
Die 58-Jährige zeigt in ihrem Buch brutale Reitweisen — und klare Verstöße gegen die Bestimmungen der FN auf öffentlichen Abreiteplätzen. „Ein Sperrriemen bei einer Kandarenzäumung zum Beispiel ist verboten“, sagt Rheinwald, „und auch das Springen mit Schlaufzügeln, was ich gleich mehrfach fotografieren konnte, ist tabu.“ Um genau so etwas zu verhindern, ist auf den Abreiteplätzen die Anwesenheit eines Richters oder Turnierverantwortlichen eigentlich Pflicht. „Leider habe ich nur sehr selten erlebt, dass jemand eingegriffen hat“, sagt Rheinwald, „und selbst wenn ich die Vorfälle vor Ort oder bei dem FN-Landesverband gemeldet habe, ist nichts passiert.“
In einem You-Tube-Video wendet sich die 58-Jährige direkt an die FN, sagt in ruhiger klarer Stimme in die Kamera: „Sie tragen die Verantwortung für das, was hinter Stallmauern, in Ausbildungsställen und auf Vorbereitungsplätzen geschieht. Weil Sie schweigen, weil Sie weder ein- noch durchgreifen. Mein Appell: Tu etwas FN!“ Auf LZ-Nachfrage reagiert die FN darauf und erklärt: „Uns liegt das Video von Frau Rheinwald vor. Die Vorwürfe, die sie darin äußert, nehmen wir natürlich ernst.“ Dann verweist man auf den Kriterienkatalog für den Vorbereitungsplatz samt Lehrfilm, Schulungsmaßnahmen für Richter und Turnierfachleute — und erklärt: „Leider ist es tatsächlich so, dass nicht in allen Betrieben, Vereinen und auf allen Vorbereitungsplätzen die Idealbedingungen vorherrschen, wie sie in unseren Richtlinien oder in unserem Kriterienkatalog formuliert sind. Frau Rheinwald handelt mit ihrem Video also genau richtig und legt den Finger in die Wunde.“
Was die FN allerdings zurückweist, sind „pauschale Verurteilungen von Turnierreitern, Vereinen und Betrieben“. „Ein sogenanntes System Gewalt gegen Pferde gibt es nicht, der überwiegende Teil unserer Pferdesportler hält sich an unsere Richtlinien und tut alles für einen kameradschaftlichen und fairen Umgang mit dem Partner Pferd.“
Pauschal will auch Regina Rheinwald die Reiterei nicht verurteilen. „Aber das Problem sind nicht einfach nur ein paar schwarze Schafe“, sagt sie. Als Beweis genügt ihr schon ein Blick auf die unzähligen verschiedenen Gebisse und Zäumungen, die mittlerweile am Markt sind. „Für jedes Problem, liefert die Industrie heute eine Lösung“, sagt Rheinwald, „statt ernsthaft und mit Geduld an einer gewalt- und zwanglosen Verständigung zwischen Mensch und Pferd zu arbeiten, gibt es immer ausgeklügeltere Systeme, um das Pferd schnell und mit Kraft in die Haltung zu zwingen, in der man es haben will.“
Regina Rheinwald hat nach jahrelangen Turnier-Recherchen keine Zweifel mehr: „Es gibt ein System Gewalt gegen das Pferd.“ Gründe dafür gibt es aus ihrer Sicht viele: Weil Gewalt schneller funktioniert als pferdegerechte Ausbildung. Weil es im Pferdesport um viel Geld und Geltungssucht geht. Und weil Pferde stumm leiden müssen. Könnten Pferde schreien, „wäre auf vielen Reitplätzen in diesem Land ohrenbetäubender Lärm“, sagt sie, „und niemand würde mehr behaupten, aggressive Reiter seien die Ausnahme.“

Reaktionen aus der Region
Dr. Ernst-Dietrich Paulus, Vorsitzender des Kreispferdesportverbandes Lüneburg: „Sicherlich gibt es auch in unserer Region schwarze Schafe. Was ich allerdings unterstrichen wissen will: Die absolute Mehrheit aller Reiter geht vernünftig mit ihren Pferden um. Schade ist, dass der kleine Anteil, der das nicht tut, den Rest in Misskredit bringt. Aber ja, es gibt Schattenseiten in diesem Sport. Es geht um Vermarktung von Pferden, um Geld und auch auf regionaler Ebene gibt es Menschen, die mit dem Beritt von Pferden ihr Geld verdienen. Da wollen die Besitzer Erfolge sehen — und der ein oder andere Reiter ist dann vielleicht nicht immer ganz fair im Umgang mit dem Pferd.“
Claus Ehrhorn, Landestrainer Vielseitigkeit im Pferdesportverband Hannover und Ausbildungsleiter im Ausbildungszentrum Luhmühlen: „Ich sehe durchaus eine Fehlentwicklung in der Reiterei. Beispiel Rollkur, das ist das sehr tiefe Einstellen des Pferdekopfes bis auf die Brust. Diese Methode sehen Freizeitreiter im Spitzensport und versuchen es nachzumachen, unter dem Motto: Wenn die damit Erfolg haben, muss ich es auch haben. Ich persönlich bin kein Freund davon, die Pferde brauchen ihren Hals für die Balance, außerdem reicht mir ein Blick in die weit aufgerissenen Augen dieser Pferde, um zu sehen, dass es ihnen nicht gut damit geht. Ein weiteres Problem ist, dass es immer noch Richter gibt, die genau diese Methode mit vorderen Platzierungen belohnen, sich von den Show-Tritten der Pferde blenden lassen, ohne zu erkennen, dass sie in sich total verspannt sind. Und ich denke, die FN sowie die internationale Dachorganisation des Pferdesports müssten den Einsatz zum Teil wirklich perfider Gebisse unterbinden. Es ist doch absurd: Ein doppelt und dreifach scharfes Gebiss ist erlaubt, aber das Reiten nur mit einem Riemen um den Hals in Prüfungen verboten.“
Botho von Ziegner, Ausbilder und Reitschulbesitzer aus Mechtersen: „Richtig reiten reicht!“, sagt Xenophon. Eine harmonische Kommunikation zwischen Pferd und Reiter erfordert eine jahrelange, manchmal auch harte und anstrengende Ausbildung. Das scheuen heute leider viele Reiter — und versuchen mangelnde Ausbildung durch Hilfsmittel wie Gebisse oder durch Gewalt und Kraft wettzumachen. Da die meisten Pferde sich nicht wehren, funktioniert das. Zumindest augenscheinlich und für den Moment. Doch mit dem, was Reiten eigentlich sein soll — ein Miteinander, bei dem Gesundheit und Wohlbefinden des Pferdes im Vordergrund steht — hat das aus meiner Sicht nichts zu tun.“
Anna Siemer, Pferdewirtschaftsmeisterin und aktive Vielseitigkeitsreiterin mit eigenem Turnier- und Ausbildungsstall im AZL Luhmühlen: „Zunächst muss man sagen: Fotos in schlechten Situationen kann man von fast jedem Reiter schießen. Man kann aber auch Fotos zeigen in sehr guten Situationen. Unabhängig davon bin aber auch ich der Meinung, dass es schon sehr lange Probleme in der Reiterei gibt, dass zum Beispiel Gebisse und Sporen missbraucht werden, dass teilweise Pferde unter ihren Reitern leiden.
Was man auf den Turnieren sieht, ist da allerdings nur das eine. Das andere ist, was zu Hause passiert. Ich denke, es gibt zu wenig gute Trainer und zu wenig gute Vorbilder. Im Profisport, aber vor allem im Amateurbereich. Hinzu kommt, dass zu wenig Richter schlechtes Reiten auch mit schlechten Bewertungen quittieren. Als aktive Profireiterin bin ich der Meinung: Wir dürfen nicht aufhören, uns von denen abzugrenzen, die nicht gut reiten.“

8 Kommentare zum LZ Bericht:

Christine Garbers
27. Dezember 2015 at 08:49

Leserbrief zum LZ-Artikel „Wenn Pferde schreien könnten“ vom 12.12.2015
Tierschutz im Reitsport?
Unschöne Bilder bei hochrangigen Turnieren haben die Diskussion angefacht: Wo hört der faire Umgang mit Pferden auf, wo beginnt die Gewalt? Und gibt es diese Missstände nur im Sport?
Dort wird es gesehen, öffentlich gemacht und kritisch hinterfragt. Das ist gut und setzt hoffentlich ein Umdenken in Gang.
Aber auch im privaten Bereich, abseits der Turniere und Wettkämpfe, gibt es genügend Missstände, die kritisch betrachtet werden sollten.
Haltung, Fütterung, Umgang – all das gehört unter die Lupe genommen und muss darauf überprüft werden, ob es wirklich noch im Sinne und zum Wohle des Pferdes ist. Es gilt, in allen Sparten rund ums Pferd sehr genau hinzuschauen und zu hinterfragen. Gewalt beginnt da, wo das Wissen aufhört.
Gut, dass eine regionale Tageszeitung dieses Thema aufgreift. Auch reitsportliche Laien können mit gesundem Menschenverstand durchaus erkennen, ob sich ein Tier wohl fühlt oder es zu etwas gezwungen wird. Und bei diesen Bildern dürfte bei manch einem hoffentlich die Erkenntnis zutage treten, dass es so nicht weiter gehen kann.
Und deshalb setzen wir bei der VFD (Vereinigung der Freizeitreiter und –fahrer in Deutschland e.V.) unser Augenmerk vorrangig auf eine umfassende Ausbildung aller, die mit Pferden umgehen. Nicht umsonst haben wir seit Jahren einen Mitgliederzuwachs im zweistelligen Prozentbereich zu verzeichnen und sehen daran, dass die Nachfrage nach Entspannung und (Natur-)Erlebnis mit dem Partner (und nicht Sportgerät) Pferd stetig steigt. Als zweitgrößte Interessenvertretung von Reitern und Fahrern im deutschsprachigen Raum wird sich die VFD auch weiterhin für einen fairen Umgang mit Pferden einsetzen.
Christine Garbers, Westergellersen
2. Bundesvorsitzende VFD

Malaica Oetzmann
28. Dezember 2015 at 00:43
Leider wird hier in diesem Artikel wieder stark polarisiert und die Turnierreiterrei an den Pranger gestellt.
Um das Zitat aus dem vorherigen Kommentar nochmal aufzugreifen;: Gewalt beginnt,wo Wissen aufhört- gerade im „Nicht-Profi-Bereich“ unseres Sports wird genausoviel falsch gemacht wie bei den Profis,ob wissent-oder unwissentlich spielt hierbei keine Rolle.
Ich bin selbst Pferdewirtschaftsmeisterin und Turnierreiterin was nicht automatisch bedeutet,dass meine Pferde leiden müssen. Ganz im Gegenteil,sie stehen in einem befestigten,trockenen Offenstall mit soviel Rauhfutter wie möglich und täglichem Auslauf,im Sommer Weide. Mein Wallach läuft auf dem Turnier gebisslos, erfolgreich, und wir reiten viel aus.
Das Problem unseres Sports ist nach wie vor das Geld,was diesen Sport regiert und solange Leistung und Erfolg käuflich ist,wird sich nie etwas ändern!!!
Weder die FN ,noch die Landes -Bezirks und alle anderen Verbände ändern irgendwas denn überall sitzt ein einflussREICHER Mensch,der mit einem.vollen Portemonnaie überzeugt. Traurig aber leider wahr.

Karlheinz Fahrenwaldt
28. Dezember 2015 at 12:09
Liebe Frau Oetzmann,
welche Turniere reiten Sie?
In Luhmühlen beim Military mußten die Pferde nach einem langen Parcour mit vielen Hindernissen, die nicht nachgeben wenn ein Pferdefuß es berührt, in einen Wassergraben reiten und dann auf eine Insel steigen und dann noch über ein (ebenfalls festes) Hindernis springen und waren erst kurz danach im Ziel. Ich war dreimal in Luhmühlen beim Military und zweimal starb dort ein Pferd. Seit ich nichtmehr hingehe, ist der Tod eines weiteren Pferdes mitsamt Reiter! gemeldet worden. Sind das der Sensationsgier der Eliten geschuldete Kollaterialschäden?
Und was halten Sie von dem Kulthindernis „Pulvermanns Grab“ in Hamburg Klein Flottbeck und dem steilen Berg, den die Pferde dort bei Springreitturnieren artwidrig runterrutschen müssen?

Klaus Bruns
28. Dezember 2015 at 13:16
Leider wird hier in diesem Artikel wieder stark polarisiert und die Turnierreiterrei an den Pranger gestellt.
stark polarisiert? soll ich mal anfangen? über steuern , über tierhaltung und trainigsmethoden philosophieren? über das barren? über feste hindernisse beim military und deren opfern sprechen? kann sich das pferd, gegen den missbrauch, als sportgerät benutzt zu werden, wehren?

Carsten Roby
27. Dezember 2015 at 20:30
Auch ich als Hobby/ Freizeit Reiter der vier Pferde besitzt und in Eigenversorgung mit meiner Frau halte muss sagen das es mir ganz klar darum geht das man ein Pferd nicht selber halten kann, ohne sich mit dem Wesen und der Natur des Pferdes zu befassen. Auch bei dem Versuch das Reiten zu erlernen reicht es nicht sich nur an einen Reitlehrer zu wenden, denn solange ich nicht weiß was in dem Pferd passiert, ob physisch oder psychisch, kann ich den Wert der Ausbildung nicht beurteilen. Das muss keine böse Absicht des Reitlehrers sein, doch sehr viele die ich gesehen habe wissen es trotz TRAINERLIZENZ selber nicht besser und ich kann vielen eine Lehrstunde in funktionaler Anatomie geben. Doch eines sei gesagt, es gibt keine Problempferde die mit Gewalt gearbeitet werden müssen. Die Probleme entstehen durch inkompetentz und mangelnde Selbstkritische einschätzung der eigenen Fähigkeiten. Ich habe noch niemanden persönlich kennengelernt der „Reiten“ kann. Viele die wirklich gut sind und auf einem guten Weg, soweit bin ich leider noch nicht und ich werde noch lange brauchen bis ich sagen kann das es ganz gut ist. Ich bin froh das es beginnt sich zu ändern und hoffe das dem Kommerz die Stirn geboten wird, denn ein Pferd kann man nicht reparieren ohne das der Reiter sich ändert und erkennt das er es noch nicht begriffen hat!!

annette schmidt
27. Dezember 2015 at 21:11
Danke Frau Rheinwald für den Bericht. Auch meine Erfahrungen bestätigen eine Vielfalt an agressivem Training des Pferdes, da es den meisten Reitern an wirklichem Können fehlt. Auch für das Reiten braucht man langjährige , vielfältige Erfahrung. Leider wird darauf kein Wert mehr gelegt…. a.schmidt

Klaus Bruns
28. Dezember 2015 at 11:41
menschen, die tiere als sportgerät missbrauchen , sollten sich schämen. das tier kann sich nicht dagegen wären. ist ja fast so ,wie im zirkus.

Klaus Bruns
28. Dezember 2015 at 13:28
Vom hohen Ross herunter

Von Stampf, Olaf
Beim Geländespringen in Sydney gab es so viele Stürze wie nie. Nun droht das olympische Aus. Um die Military zu retten, fordert der scheidende Springreiter-Bundestrainer Herbert Meyer strengere Qualifikationen und pferdegerechtere Hindernisse.
Herbert Meyer, 61, wurde vergangene Woche als Bundestrainer der Springreiter verabschiedet. Unter seiner Amtsführung gewann die Springreiter-Mannschaft dreimal olympisches Gold. Der gelernte Landwirt begann seine Sportkarriere in der ländlichen Vielseitigkeitsreiterei.
dieser artikel stammt vom jahr 2000. wie viele tote gab es unter pferden und deren reiter seitdem bis jetzt? hat sich was verändert?

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Artikel veröffentlicht am 5. Februar 2016
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Schenkelbrand – Tierquälerei?

Heiße Diskussionen sind entbrannt, seit der Bundesrat auf Antrag des Landes Rheinland-Pfalz beschlossen hat, den Schenkelbrand bei Pferden verbieten zu lassen. Die Bundesregierung hat nun den Auftrag, das Tierschutzgesetz zu ändern.

Auszug aus dem noch gültigem § 5  Tierschutzgesetz:

(1) An einem Wirbeltier darf ohne Betäubung ein mit Schmerzen verbundener Eingriff nicht vorgenommen werden. Die Betäubung warmblütiger Wirbeltiere sowie von Amphibien und Reptilien ist von einem Tierarzt vorzunehmen. Für die Betäubung mit Betäubungspatronen kann die zuständige Behörde Ausnahmen von Satz 2 zulassen, sofern ein berechtigter Grund nachgewiesen wird. Ist nach den Absätzen 2, 3 und 4 Nr. 1 eine Betäubung nicht erforderlich, sind alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um die Schmerzen oder Leiden der Tiere zu vermindern.

(3) Eine Betäubung ist ferner nicht erforderlich…
…7. für die Kennzeichnung von Schweinen, Schafen, Ziegen und Kaninchen durch Ohrtätowierung, für die Kennzeichnung anderer Säugetiere innerhalb der ersten zwei Lebenswochen durch Ohr- und Schenkeltätowierung sowie die Kennzeichnung landwirtschaftlicher Nutztiere einschließlich der Pferde durch Ohrmarke, Flügelmarke, injektierten Mikrochip, ausgenommen bei Geflügel, durch Schlagstempel beim Schwein und durch Schenkelbrand beim Pferd.

In § 6 des Tierschutzgesetzes heißt es:

(1) Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres. Das Verbot gilt nicht, wenn…

2. ein Fall des § 5 Abs. 3 Nr. 1, 1a oder 7 vorliegt…

Was genau passiert beim Schenkelbrand?

Mit einem glühendem Eisen (Heißbrand) oder einem Eisen, daß mittels flüssigem Stickstoff auf ca. -80 Grad Celsius abgekühlt wurde (Kaltbrand), wird ein Zeichen in die Hautschicht eingebrannt. Durch diese Brandzeichnung erleiden Fohlen eine Verbrennung dritten Grades, das heißt, eine irreversible Zerstörung der Oberhaut und der Haarfollikel. Diese so entstandene Narbe ist lebenslang bei dem Pferd sichtbar.

Brandzeichen Hannoveraner
Brandzeichen werden von dem jeweiligen Zuchtverband vergeben, sogenannte Rassebrände. Diese sind auf dem linken Schenkel des Pferdes zu sehen. Dazu gibt es dann noch die Eintragungsbrände, die für den Eintrag in den Zuchtverband verwendet wird.

Was passiert beim Chippen?

Dem Fohlen wird an der linken Halsseite ein ca. reiskorngroßer Transponder unter die Haut mit einer besonders scharf angeschliffenen Nadel gespritzt. Dieser Chip enthält eine 15-stellige Idendifikationsnummer und wird mittels eines Lesegerätes aktiviert. Angeblich ist der Vorgang mit einer Impfung zu vergleichen. Unterschiedliche Transpondersysteme, die vorher nicht kompatibel waren, wurden durch ISO-Normen vereinheitlicht.

Seit März 2010 ist die Viehverkehrsverordnung bezüglich der Kennzeichnung per Chip in Kraft. Muß also noch unbedingt gebrandmarkt werden?

Nun wird gejammert, …daß die Pferde nicht mehr eindeutig zu identifizieren  seien…, … die Ami´s hätten gern ein Pferd mit Brand aus Deutschland…, …das Chippen sei ja viel schmerzvoller…, …die Pferde lassen sich ohne Brand nicht mehr so gut verkaufen…, …da haben wir den Einheitsbrei…, …beim Brennen war mein Fohlen viel ruhiger…, …beim Chippen ist es an die Decke gesprungen…, …wenn Papiere weg sind, wenigstens noch der Brand da…, …dat hät wie schon imma so mogt…, herrje, was man in den Foren alles zu Lesen bekommt!

Natürlich denkt kaum einer ans Pferd, lieber an seinen Gewinn, die Tradition, seinen Stolz. Wenn Tradition in diesem Fall bedeutet, einem Pferd Schmerzen zuzufügen, dann pfeif ausnahmsweise auch ich mal auf die Tradition.

Denn wenn ich bedenke, wie schmerzhaft und langandauernd eine Brandwunde ist, würde ich mich jederzeit von einer Spritze picken lassen, auch wenn ich Spritzen hasse.

Übrigens: In Dänemark ist der Schenkelbrand bereits seit dem 01. März 2010 verboten, Zuwiderhandlungen werden mit bis zu vier Monaten Gefängnis geahndet!

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Artikel veröffentlicht am 30. November 2010
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Fuchsjagd des PSV Hitzacker 2010 – mit Traditionsbrüchen

Am 30.10.2010 lud die Fähe Miriam Accetti zur Fuchsjagd des PSV Hitzacker auf der Reitanlage in Wietzetze ein. Ab 09:30 Uhr wurde ein Frühstück kredenzt.

Traditionell sind die Getränke vor der Fuchsjagd nicht zu bezahlen. Aber in diesem Jahr war leider einiges anders. Denn als wir unsere trockenen Kehlen befeuchten wollten, mußten die Getränke schon bezahlt werden. Und dann auch noch zu unerhörten Preisen – wurde in den vergangenen Jahren für ein Bier nach der Fuchsjagd 1,00 Euro verlangt, mußte schon vor der Jagd für ein Bier 1,50 Euro berappt werden.

Fuchsjagd Hitzacker 2010 Meute

Es folgte die Ansprache von Johann-Bernd Schulze mit der Bitte an die Zuschauer, die bereitgestellten Treckeranhänger zu besteigen, um die Fuchsjagd mitverfolgen zu können. Aufgrund des vergangenen Hochwassers ist es für nicht geländegängige Autos auf den Elbwiesen schwierig zu fahren.

Gesagt getan- nur leider waren lediglich zwei Treckeranhänger vorhanden, wobei einer davon fast zur Gänze von den Hornbläsern reserviert war. So quetschten sich dann noch einige wenige Zuschauer auf eben diesen Anhänger und der andere Anhänger war auch schnell gefüllt. Da wir auf der Suche nach flüssiger Verpflegung für die Fahrt dann etwas später hinzukamen, war kein Platz mehr vorhanden. Hinzufügen muß ich allerdings noch, daß ich keine Lust hatte, mit den Hornbläsern auf einem Wagen zu sitzen, da die gegenseitige Sympathie während vergangener Fuchsjagden bereits stark gelitten hatte.

Glücklicherweise hat uns Herr Schulz, der das Gildehaus in Lüchow über Jahrzehnte bewirtschaftet hatte, mitgenommen –  leider kenne ich seinen Vornamen nicht – an dieser Stelle aber nochmal einen schönen Dank an ihn, für die unterhaltsame und abwechslungsreiche Fahrt.

 Fuchsjagd 2010 PSV Hitzacker Meute

Mit ca. 60-70 Zuschauern machten wir uns also auf den Weg, um die 36 Reiter zu sehen. Die Strecke wurde in diesem Jahr etwas geändert, da die Felder, über die in den vergangenen Jahren geritten wurde, bereits bestellt waren. Vor Tießau warteten die Zuschauer auf die Reiter, die aus dem gegenüberliegenden Wald hätten kommen müssen. Nach langer Wartezeit konnten wir die Meute dann erspähen, allerdings kam diese aus einer ganz anderen Richtung, die Meuteführende Reiterin Hannah Schulze hatte sich verritten, was zu einigem Unmut bei den Reitern der Warendorfer Meute führte. Als diese an den Zuschauern vorbeirritten, konnte folgendes Zitat aufgeschnappt werden: „Wenn man zu dämlich ist, kann man ja wohl Bänzel an die Bäume binden.“

Statt dann gleich rechts in einen Feldweg abzubiegen, um wieder in den Wald zu gelangen, ritt die Meute weiter in Richtung Tießau, um dort kurz vor dem Ort in den Wald zu kommen. Ob auch das so geplant war, bleibt fraglich. Jedenfalls fuhren wir mit dem Trecker-Auto-Konvoi durch das Dorf, um dann auf die Elbwiesen zu gelangen.

Fuchsjagd Hitzacker 2010 Hindernis Elbwiese

Dort konnten die Zuschauer weitere gelegte Schleppen verfolgen, bis es in Richtung Pausenplatz ging, dort sollte ebenfalls eine schöne Galoppstrecke zu sehen sein. Dummerweise hatte eine Zuschauerin ihren Wagen aber mitten in dieser Strecke geparkt, sodaß die Reiter dort gezwungen waren, im Schritt zu reiten.

Fuchsjagd 2010, Autohindernis

Diskussion nach Auto-Hinderniss Fuchsjagd 2010

Nach einigen Diskussionen ging es dann aber doch weiter. Während dieser letzten Schleppe vor der Pause geschah der nächste Fauxpas, die Fähe verlor die Fuchslunte. Der aufmerksame Zuschauer Rainer Schell sammelte diese schnell wieder ein. Hinter der Windschutzscheibe kann man die Fuchslunte erkennen.

Fuchsjagd 2010, Verlorene Lunte

Eine wohlverdiente lange Pause folgte für die Reiter, ein Zitat eines Meutereiters: „Gefühlte 37 km verritten“! Doch der Anblick der Pferde und Hunde an der Elbe entschädigte wohl einige Reiter für die bisherigen Strapazen.

Fuchsjagd 2010 Elbe

Es konnte über die Hunde während der Pause einiges in Erfahrung gebracht werden. Mit 60 Hündinnen war die Warendorfer Meute in diesem Jahr angereist. Allerdings viel mir im Gespräch auf, daß ein Hund humpelte, er wurde sofort aussortiert und durfte den Rest der Strecke im Auto des Masters Willi Rehr mitfahren.

Dieser ist außerdem im Besitz von vielen weiteren Hunden, sodaß die Meute auch mit 60 Rüden hätte anreisen können. Um einen möglichst reibungslosen Ablauf während eines Rittes zu haben, werden Hündinnen und Rüden nicht gemischt – man kann sich wohl vorstellen, was passiert, wenn eine läufige Hündin zwischen vielen Rüden mitläuft.Fuchsjagd 2010 PSV Hitzacker Elbe

Es ging dann weiter über ein paar Hindernisse, die man noch gut einsehen konnte, die Zuschauer wurden dann weiter in Richtung Tiesmesland geführt, wo man von weitem noch eine letzte Schleppe verfolgen konnte, bis es dann zurück zur  Reitanlage ging. Die Reiter ritten dann über Drethem nach Wietzetze, wo der Fuchs ausgeritten werden sollte.

Fuchsjagd 2010 PSV Hitzacker Hindernis

Während des Wartens auf die Reiter waren dann auf der Reitanlage in Wietzetze noch einige unschöne Bilder zu sehen. Ein Zuschauer (Werner E. aus Hitzacker), der seinen Hund dabei hatte, kam mit diesem nicht klar. Weil der Hund nicht auf sein Kommando hören wollte, schlug er ihn mehrfach mit seiner Hundeleine auf den Rücken. Herr Werner E. aus Hitzacker wurde von mir und zwei weiteren Zuschauern diszipliniert. Damit hatte der Mann überhaupt nicht gerechnet, unterließ das Schlagen dann augenblicklich. Meiner Meinung nach hat er massiv gegen den § 1 des Tierschutzgesetzes verstoßen, da er seinem Hund grundlos Schmerzen zugefügt hat – wenn man nicht anders in der Lage ist, einen Hund zu erziehen, sollte man sich gar kein Tier zulegen. Aber schießgeile Jäger sind in meinen Augen eh meist hoffnungslose Fälle.

Fuchsjagd 2010, Hund auf Präsentierteller

Das hat er später noch gezeigt, indem er diesen armen bildhübschen Hund mitten in der Reithalle abgelegt hatte, wie auf dem Präsentierteller. Die Leute mußten oft einen Bogen um ihn machen, manch einer wäre sogar fast gestürzt. Herr Werner E. aus Hitzacker legte den Hund angeblich dort ab, damit der Hund Geduld lernt. Das ängstliche Zittern des Hundes hat er völlig ignoriert, das Tier lag mindestens eine Stunde dort herum und wußte überhaupt nicht, wie ihm geschah.

Fuchsjagd 2010, verängstigter Hund

Die Reiter kamen gegen 14.45 Uhr zurück auf der Reitanlage und es wurde zuerst das Curré für die Hunde gegeben.

Fuchsjagd 2010 PSV Hitzacker Curre

Es sollte dann der Ausritt des neuen Fuchses folgen. Allerdings wurde dieser schon während des Rückrittes angeblich ausgeritten, wovon sich niemand der Zuschauer überzeugen konnte. Das Gerücht lautet so, daß eine Reiterin und Miriam Accetti sich einen Spaß daraus gemacht hatten, indem die bis dahin amtierende Fähe behauptete, daß die andere Reiterin gar nicht an die Lunte herankäme. Die Reiterin hat sich dann die Fuchslunte gerissen und wollte diese nicht zurückgeben, sodaß sie die Fuchswürde erlang. Dies kam bei den Zuschauern überhaupt nicht gut an und auch das Ausreiten des Jugendfuchses konnte diesen Traditionsbruch bei den Zuschauern nicht wettmachen. Denn im gemächlichen Trab schnappte sich Lisa Schulze von Lara von Knobelsdorff die Fuchswürde des Jugendfuchses.

Aber das waren dann noch nicht alle Katastrophen. Traditionell wird nach der Fuchsjagd nach Versorgung der Pferde gemeinsam eine Erbsensuppe gegessen. Natürlich war es so, daß sich die Hornbläser wie immer nicht beherrschen konnten und auch einige Gäste gingen zur Suppenausgabe, bevor noch ein Reiter die Halle betrat, wo das gemütliche Beisammensein stattfinden sollte. Mein Hunger war ziemlich schnell verflogen, als ich von der Erbsensuppe kosten durfte: die Suppe war kalt! Und das geht gar nicht! Es war schon schlimm genug, daß bei einer vergangenen Fuchsjagd nicht jeder Reiter überhaupt etwas zu Essen bekam (damals war das ein Wildgulasch, daß viel zu geizig kalkuliert war) – aber eine kalte Erbsensuppe ist der Hammer. Einige Gäste haben sich ihr Geld zurückgeholt.

Fuchsjagd 2010 PSV Hitzacker Hindernis

Sehr unspektakulär und ohne Pferde wurden dann die neuen Fähen bekannt gegeben, Lisa Schulze hat die Jugendfuchswürde erlangt, davon konnten sich wenigstens die Zuschauer selbst überzeugen, bei den Erwachsenen soll es Ramona Schubert aus Hitzacker sein, die kürzlich in den PSV Hitzacker eingetreten ist. Das finde ich persönlich ziemlich fragwürdig, aber da der Vorstand des PSV Hitzacker, Johann-Bernd Schulze, dies so verkündet hat, hat sich wohl Frau Schubert die Fuchswürde erschlichen.

Die gute Frau muß sich aber noch über einige Aufgaben des Vereinsfuchses aufklären lassen, eine Schnaps-Runde gab es lediglich für die Warendorfer Meute, mit anderen Reitern oder Zuschauern wollte sie wohl nicht anstoßen.

Fazit dieser Fuchsjagd: Nach all diesen Traditionsbrüchen und schlechter Organisation bleibt mir nur eines übrig zu sagen: Dies war die schlechteste Fuchsjagd seit Jahrzehnten, traurig aber wahr.

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Artikel veröffentlicht am 31. Oktober 2010
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Tierquälerin vor Gericht

Alle Medien berichten aktuell von der Tierquälerin Christine Wels, die am Dienstag, 18.11.2008, vor dem Kieler Landgericht stand (es folgen noch mindestens sechs weitere Verhandlungstage, an denen Zeugen und Gutachter gehört werden). Frau Wels löste eine Welle der Empörung aus.

Dass sie bereits ein Berufsverbot hat, schien sie nicht zu stören und vor allem hinderte es sie nicht daran, weiter Pferde zu quälen.

Manche stellen sich vielleicht die Frage, was als Tierquälerei gilt. Dies ist eindeutig im § 1 des Tierschutzgesetzes geregelt:

„Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.“

Eine ganz klare Aussage, zu dem es keinen Ermessensspielraum gibt. Leider halten sich viele Reiter nicht daran; nicht nur die Profi-Reiter (siehe Beerbaum, Michaels-Beerbaum, Ahlmann etc.) missachten eindeutig diese klaren zwei Sätze, indem sie ihre Pferde dopen, auch die Hobby-Reiter und die „Ich-möchte-gern-auf-Turnieren-plaziert-werden-Reiter“ nehmen keine Rücksicht auf dieses Gesetz.

Der Fall Ahlmann wurde von der FEI sehr milde bestraft, er hat eine Sperre von 2 Monaten bekommen, er kann sich den Zeitraum aussuchen, wann er diese „Turnierauszeit“ nimmt. Der FN ist diese Strafe zu milde, manche behaupten, die FN will an ihm ein Exempel statuieren und fordert eine härtere Strafe. Meine Meinung dazu: Richtig so, irgendeinen von den Pro´s wird es eh irgendwann erwischen, warum also nicht Herrn Ahlmann, der so enttäuscht hat.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, daß ich als Teenie auch mal die Sporen nicht so benutzt habe, wie man sie eigentlich verwenden soll, auch die Gerte landete mal zu oft auf dem Hintern des Pferdes. Für mich war damals ganz klar: ich will auf Turnieren erfolgreich sein, das (Pferd) muß funktionieren. Sicherlich sind dann noch Weisheiten von Reitlehrern wie „Lieber tot als Zweiter“ nicht gerade förderlich für ein pferdefreundlliches Verhalten, da dieser Satz meinen Ehrgeiz steigerte und ich mich leider ab und zu gegenüber dem Pferd falsch verhalten habe. Über diese Weisheit muss ich aber heute noch schmunzeln, es erinnert mich an eine schöne Reiterjugend.

Nun, mit dem Alter kommt die Weisheit und damit auch das Verständnis. Ich schäme mich für mein damaliges Verhalten und mach es dafür heutzutage besser. Ich gebe zu, daß mein Pflegepferd ein wenig verwöhnt ist, manche bezeichnen ihn als „typisches Weiberpferd“. Dafür macht der Umgang mit meinem „Dicken“ richtig Spass und er ist meine Entspannung nach stressigen Arbeitstagen voller Überstunden. Ich behaupte aufgrund seines Verhaltens, dass er auch sehr zufrieden ist, denn sonst würde er nicht (meiner Meinung nach) so toll mit mir zusammenarbeiten. Ich habe heutzutage den Vorteil, daß ich keine Turniere mehr reiten will und dementsprechend nichts erreichen muss. Und mir ist klar, daß für meine Unfähigkeit damals das Pferd leiden mußte. Heutzutage kenne ich die Theorie, manchmal habe ich Probleme, diese umzusetzen, gelingt dies mal nicht, ärgere ich mich über mich selbst und strafe nicht das Pferd.

 So auch geschehen vor einigen Tagen im Reiterunterricht: Aufgabe war aus dem Schritt heraus anzugaloppieren. Ein Mädchen galoppierte im Kreuz- bzw. Außengalopp an mir vorbei und hinter einer Ecke riss sie das Pferd am Zügel, um es abruppt zu stoppen und trat dem armen Tier mit ihren Sporen dreimal mit aller Gewalt in die Seiten. Ich sah dies, und erteilte ihr den Hinweis, daß sie mit ihren Sporen vorsichtiger umgehen sollte und daß eine Tierquälerin wegen eben solcher falscher Verhaltensweisen vor Gericht steht. Dem Pferd tat es offensichtlich sehr weh und es wußte nicht, wie ihm geschah. Hier handelte es sich um einen eindeutigen Reiterfehler, um es mal so zu formulieren: wenn die Reitereinwirkung nicht richtig ist, kann das Pferd nicht wissen, was es tun soll.

Die Mutter dieses Mädchens meinte nach dem Unterricht zu mir, daß ich in meinem Alter doch nicht von solchen Aussagen Gebrauch machen und ihre Tochter nicht als Tierquälerin titulieren soll. Was das mit dem Alter zu tun hat, ist mir schleierhaft.

Ich stellte klar was ich gesagt habe und teilte mit, daß in der jetzigen Zeit die Öffentlichkeit und die Medien doch nur darauf warten, daß immer mehr Reiter sich falsch verhalten. Das Ende vom Lied ist dann nämlich, daß alle Reiter über einen Kamm geschoren werden. Eine persönliche Klarstellung mit dem Mädchen verlief ergebnislos, da sie wohl dachte, ich würde mich entschuldigen, was ich aber nicht tat, denn ich hatte ihr einen gut gemeinten Hinweis erteilt.

Das ich mit meiner Meinung und meiner Direktheit nicht immer gut bei allen Leuten ankomme, ist mir bewusst aber auch egal. Im Nachhinein stelle ich mir nun die Frage, warum ich diesem Mädchen meine Aussage erklären mußte, den § 1 des Tierschutzgesetzes muss man kennen, wenn man das Reitabzeichen ablegt. Außerdem hätte ich nicht unrecht gehabt, wenn ich sie denn als Tierquälerin bezeichnet hätte. Denn sie hat dem Tier grundlos Schmerzen zugefügt, ohne den Fehler bei sich zu suchen. Denn das hätte sie lieber tun sollen. Ohne Bein funktioniert es halt nicht und nur vom Riegeln wird ein Pferd nicht locker.

Ich habe das Video der Tierquälerin Wels gesehen, ich hatte Tränen in den Augen. Wenn der Reitsport auf solche Methoden angewiesen ist, steht es schlecht um die gesamte Sparte. Es sollte nicht vergessen werden, daß das Pferd die meiste Leistung bringt und muss als Partner geachtet werden.

Mir tut es in der Seele weh, wie manche Reiter mit ihren Pferden umgehen, nicht nur im Reitstall, auch auf den hiesigen Turnieren, wo eigentlich die Richter schon auf den Abreiteplätzen auf falsches Verhalten achten sollen. Bisher habe ich aber noch nicht erlebt, daß ein Reiter aufgrund seines Fehlverhaltens des Platzes verwiesen wurde.

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Artikel veröffentlicht am 21. November 2008
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